31.05.2013   

Kurt Grübler - Landmaschinen- und Traktorenschlosser deer MAS, MTS und der LPG Altranft

Autor: Aufgeschrieben und überarbeitet vom Ortschronisten Karl-Heinz Schwoch

Ich habe das Schlosserhandwerk in zwei Schlossereien gelernt. Es war zu dieser Zeit nicht ienfach, einen Ausbildungsplatz als Lehrling zu bekommen. In der Schlosserei Renne habe ich die Lehre mit der Gesellenprüfung 1947 erfolgreich beendet.
Ich arbeitete als Schlosser in Wriezen bei der damaligen Firma Wolf. Dort wurden die Winterreparaturen der landwirtschaftlichen Geräte durchgeführt. Der technische Stand dieser Maschinen war relativ einfach. Es waren Geräte, die schon zum Teil außer Betrieb gestellt waren. Unsere Aufgabe war es, sie so zu reparieren, dass sie wieder genutzt werden konnten.
Überwiegend mussten die Antriebsformen repariert werden. Der sogenannte Treibriemenbetrieb doninierte bei Dreschmaschinen.
Wir waren stets auf der Suche nach Ersatzteilen oder wenigstens geeingetem Eisenmaterial. Vieles wurde aus alten Geräten ausgebeutet, aufbereitet und wieder verwendet.
Eine spezielle Arbeit war, ausgeschlagene Lager wieder nutzbar zu machen. So wurden sehr oft ausgeschlackerte Lager aufgeschweißt, dan wieder passgenau ausgefräst oder auf der Drehbank bearbeitet.

Kurt Grübler

Auf unserem Betriebshof standen Drillmaschinen, Dreschmaschinen, Ableger, Heuwender, Hungerharken, Pflüge und viele andere Geräte.
Wir konntenjedoch nicht jede Maschine reparieren. Größere Reparaturen mussten größere Werkstätten durchführen.
Ein Problem war damals auch das fehlende Reparaturwerkzeug. Di eWerkzuegpflege und das Beschaffen neuer Werkzuege stand in unserer Tätigkeit ganzvorn.

Als Schlosser verdienten wir nicht viel. Ich sah mich deshalb nach einer anderen Arbeit um. Zu dieser Zeit war es lukrativ, bei der Reichsbahn anzuheuern. Ich nahm die Tätigkeit als Gleisbauer auf. Diese Arbeit war aber nicht risikofrei. Kriegsnachlass, wie Minen, Munition und andere Kriegshinterlassenschaften lagen an den Gleisen und Bahndämmen. Es kam während derReparaturarbeiten zu Unfällen beim Beräumen der Bahngleise von Munition und dem genannten Kriegsschrott.
Wir wohnten in einem Bauzug. Es war ein sehr anstrengendes Leben. Ich war wohl zwei Jahre dabei.
Ich war bemüht, eine Arbeit in der Nähe von Altranft zu finden. Die Maschinenausleihstation (MAS) suchte junge Schlosser. Ich erhielt einen Arbeitsvertrag. Es muss so um 1949 gewesen sein. Aus der MAS wurde die Maschinen- und Traktorenstation (MTS). Der Fuhrpark wuchs und somit auch die Instandhaltung und Reparatur der Maschinen. Erste Traktoren kamen aus Russland. Es war stets große Freude bei allen Beschäftigten, wenn wieder ein Traktor, ein Kettenschlepper oder ein LKW den damals spärlichen Fuhrpark bereicherte.

Nati - Raupe Mähdrescher S4

Später kamen diewesentlichen Landmaschinen aus eigene, das heißt DDR-Produktion.
Die Schmiede und die Schlosserei waren die gleichen Räume wie sie vom Gut benutzt wurden.
Ich erinnere mich gern an diese Zeit zurück. Wir waren etwa 16 Kollegen im Reparaturbereich.
Mit der Bildung der Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften (LPG) begann die Übernahme der Technik. Neue Traktoren und Mähdrescher wurden angeschafft.
Ich war, bis auf die Zeit bei der Reichsbahn, immer als Schlosser tätig. Mit der Wende 1989 endete diese Tätigkeit. Ich wurde Rentner. Leider vershclechterte sich mein Gesundheitszustand.Meine Pflegebedürftigkeit wuchs und konnte durch meine Ehefrau nicht mehr geschafft werden. Nun wohne ich schon zwei Jahre im Seniorenheim Hohensaaten.

Nachtrag:
Am28.12.2014 ist Kurt Grübler nach kurzer Krankheit verstorben.

 
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