28.09.2022   

Im Fontanehaus

Wenn man Ausflüge plant, ist und bleibt das Wetter der größte Unsicherheitsfaktor, wie auch an diesem 28.9.2022. Ab Mittag war Regen angesagt, aber wir hatten wie schon so oft Glück und es blieb trocken mit ein bisschen Sonne. Wir fuhren in Fahrgemeinschaften nach Schiffmühle und wurden dort mit frisch gebackenen Hefezöpfen begrüßt. 22 Frauen und Männer fanden den Weg zum Fontane-Haus und wie so oft, kannten einige Besucher das Anwesen nur vom Vorbeifahren. Sogar Ilse Kuntze, die direkt gegenüber wohnt, kam kurz zur Begrüßung über die Straße. Sie hat uns alle aus gesundheitlichen Gründen in diesem Jahr noch nicht gesehen, kannte aber dafür das Haus von innen und außen. Nach dem Begrüßungsbrot gab es für Rosi Schluchter ein Ständchen in Form unseres Geburtstagsliedes. Auch diese Tradition wäre beinahe unter die Räder gekommen, wie auch die Blumen zum Geburtstag, die es in diesem Jahr noch für Niemanden gab.

Anschließend begaben wir uns alle in das kleine, von einem Verein restaurierten , sodann an die Stadt abgegebenen (Touristinformation) Fachwerkhäuschen. Das Haus besteht nach der Veranda aus zwei Zimmern links und rechts neben dem Flur mit jeweils angrenzender Kammer. Der Vater von Theodor Fontane, Louis Henri Fontane, hat in diesem winzigen Häuschen gemeinsam mit seiner Haushälterin seine letzten 12 Lebensjahre verbracht. Zum 200. Geburtstag von Theodor Fontane, der natürlich seinen Vater in Schiffmühle besuchte, wurde das Häuschen noch einmal aufgehübscht und museal umgestaltet. Diesbezüglich sind die Meinungen über das Vorher-Nachher ähnlich zwiegespalten wie im Altranfter Museum. Die rechte Seite ist dem Leben von Louis Henri Fontane gewidmet mit dem in der anschließenden Kammer befindlichen Apothekerutensilien. Die linke Seite zeigt Schiffmühle und Umgebung in seiner Entstehungsgeschichte. Die hinterliegende Kammer ist mit altem Kücheninventar ausgestattet,weil dies das Reich der Haushälterin war. Ein Mitarbeiter der Touristinformation Bad Freienwalde erläuterte uns, was das Auge nicht erfassen konnte.

Die Stadt bzw die Touristinformation als Betreiber dieses kleinen, aber feinen Museums hat im Rahmen der 200 jährigen Feierlichkeiten das Gelände aufgerüstet und mit einem Holzpavillion incl Backofen versehen. Unter diesem Dach kann man regen-oder sonnensicher Kaffee trinken. Die Kaffeeküche ist im hinteren Teil des Flures untergebracht. Obwohl das Gelände nicht sehr groß ist, können größere Veranstaltungen wie das " Historische Kochen ", oder Kinderfeste oder Rentnertreffs durchgeführt werden. Ausserhalb der Öffnungszeiten ist Alles möglich. Hinter dem Haus führt eine Treppe auf ein Ausblicksplätzchen mit Bank zum Ausruhen vom Aufstieg und zum Genießen des Ausblicks auf die Alte Oder und die Weiten des Oderbruchs. Nachdem wir im Pavillon Platz genommen hatten, gab es frisch gebackenen Apfelhefekuchen mit Streuseln und etwas schleppend Kaffee oder Tee dazu und noch eine Bockwurst mit Brötchen hinterher. Obwohl zu dieser Zeit der Nieselregen einsetzte, genossen wir die Gespräche und die anheimelnde Atmosphäre unter dem Dach. Gegen 17 Uhr brachen brachen wir auf nach Hause, wärmten uns im Auto auf und sahen auf dem Rückweg über Gabow, Neuranft, Neureetz mehrere Scharen von Kranichen, die sich für den Rückflug in den Süden auf den abgeernteten Maisfeldern stärkten und eine Frau (Renate Melz) mit Fotoapparat, die dieses Schauspiel festhielt.

 
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