29.05.2019   

Fahrt ins Blaue

Die Fahrt ins Blaue wird immer beliebter, so dass die Zahl der Anmeldungen (40) die Zahl der Plätze (34) weit überschritt. Für diese Fahrt konnte nur ein mautgerechter Bus mit Anschnallgurten gebucht werden, weil es nach Polen gehen sollte, deshalb die Begrenzung. Aus Erfahrung wussten wir, dass meist einige Leute abspringen. Einen Plan B hatten wir in Reserve, den wir nicht brauchten, denn mit Notsitz passten alle 35 Leute in den Bus. Der letzte Einstieg war in Schiffmühle bei Ilse Kuntze, die direkt gegenüber dem frisch eingeweihten Fontanehaus wohnt und unsere Reiseführerin Waltraud Klatte nutzte die Gelegenheit, uns dieses Kleinod nahe zu bringen und anzupreisen. Weiter ging es über Neutornow an der Kirche auf dem Bergfriedhof - davor das Grab von Fontanes Vater - entlang über Gabow, auf dessen Berg ebenfalls ein kleiner, feiner Friedhof mit Weitblick liegt, bis über die Grenze in Hohenwutzen.

Auf der anderen Seite der Oder ließen wir den großen Polenmarkt links liegen und fuhren vom westlichsten Punkt Polens aus immer an der Oder entlang mit Blick auf die Loose - Dörfer. Die ehemaligen deutschen Alt - Dörfer wie Altrüdnitz (Stara Rudnica), Zäckerick (Siekierki), Lietzegöricke (Stara Lysogorki), Güstebiese (Gozdowice) bis Bärwalde in der Neumark (Mieszkowice) waren auf dieser Strecke . Einige haben noch bewußte Kindheitserinnerungen an ihre Heimatdörfer und konnten zeigen, wo sie einst gewohnt haben, ohne Wehmut nach dieser langen Zeit. Auffallend waren neue Straßen, restaurierte Häuser, schmucke Dörfer, keinerlei Unrat am Wegesrand, dafür Jesusstatuen und ein frisch sanierter Soldatenfriedhof. Und Frau Klatte konnte eine interessante Geschichte nach der anderen erzählen für die Leute, die mehr brauchten als nur schöne Landschaft. Von Mieszkowice fuhren wir über Moryn zurück, am Moryner See vorbei, an deren Badestelle mit dem Teufelssessel eine ähnlich, unheimliche Anekdote kursiert wie am Baasee. Bis nach Osinow Dolny fuhren wir durch bergiges Gelände bei herrlichem Sonnenschein gefühlt in die Wolken und waren dem Himmel ein Stück näher. Gewundert haben wir uns über die eingezäunten Felder, die - willkommen in der EU - keinen Unterschied zu Deutschland zeigten. Die Zäune sind Ausdruck einer Schutzreaktion auf die in Polen bereits ausgebrochene Schweinepest.

Jede Fahrt ins Blaue endet mit einer Einkehr, denn Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen, besonders im Alter und entschädigt für ungewohnte Strapazen. Frau Klatte ist auf deutscher Seite in Hohenwutzen in der Gaststätte und Pension "Fuchsbau", direkt am Oderdamm fündig geworden. Auf der großen Terrasse fanden alle ihren Platz bei Kaffee und super leckerem Kuchen, Eis oder deftigen Speisen. Unsere Geburtstagsfee Inge Mittelstädt vergaß auch auf dieser Fahrt nicht, mit Lied und Blumen den Maigeborenen zu gratulieren (Uschi Schulz 79). Als eines unserer Zugpferde hat Inge es geschafft, Mitglied Nr. 49 an Land zu ziehen. Rosemarie Böhm konnten wir mit Blümchen in unserer Mitte begrüßen.

 
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