31.07.2024

Das Sonnenburger Gutshaus

Auf den Tag genau vor 8 Jahren waren 40 Leute in Sonnenburg, um von Werner Gerber und seinen Mitstreitern zu erfahren, was sie mit dem Gutshaus und dem Areal vorhaben. Die Mitstreiter haben in dieser Zeit gewechselt, Werner Gerber ist geblieben und hat sich seine Schweiz nach Sonnenburg geholt und mit vielen Handwerkern das Gutshaus saniert. Für diese war es ein Höhepunkt in ihrem Arbeitsleben, den Turm und das gesamte Gebäude in seinen ursprünglichen Zustand zu versetzen. Jeder Neu- oder Umbau ist ein Abenteuer für sich, aber er hat es geschafft, die alten und neuen Sonnenburger für sein Projekt zu gewinnen und die Dorfgemeinschaft wiederzubeleben. Alle alten Sonnenburger waren traurig, dem Verfall des Hauses und des Gutshofes ohnmächtig zusehen zu müssen. Deshalb hat sich ein Verein gegründet, der die Geschichte aufarbeitet, bewahrt und erlebbar macht. Es ist noch viel zu tun, besonders im Aussenbereich, aber wie immer ist der Weg das Ziel und in der Gemeinschaft leichter zu stemmen.

In den 8 Jahren ist auch unsere Gruppe durch natürliche Auslese kleiner geworden, es haben trotz der Hitze 34 Frauen und Männer dabei sein wollen, wenn Werner Gerber von seinen Bauabenteuern erzählt. Der Schwamm hat dem alten Gemäuer ordentlich zugesetzt, so dass die hintere Hälfte neu aufgebaut werden musste. Wie viele neue Schlossherren hat er alte, passende Fenster, Türen, Zargen u.ä. ausfindig gemacht, um den alten Charme zu erhalten. Der Saal hat sogar sein altes Parkett behalten und auch der Kamin von Rippentrop konnte bleiben. Die steile Eingangstreppe war für uns nicht geeignet, aber die behindertengerechte Auffahrt für Rollatoren und Rollstühle zur hinteren Terrasse ist ein Projekt, das Haus für Inklusion zu erschließen. Weitere Wege werden folgen. Der Blick von der Terrasse auf den Hang mit angegliedertem Spielplatz neben dem blauen Puppenhäuschen ist einfach traumhaft. Vor dem Eingangsportal befindet sich der gesprengte Bunker, der nicht abzutragen war, aber jetzt als Schweizer Berg mit Sitzmöglichkeiten und toller natürlicher Pflanzenwelt dem Schweizer Hausherrn noch mehr Heimat bietet.

Während seiner Führung erzählte er uns, dass schon sehr viele Menschen seit der Eröffnung des Cafés zu Pfingsten 2024 dort waren und alle kannten sie Jemand, der aus Sonnenburg stammte. Gefühlt muss deshalb Sonnenburg eine Millionenstadt gewesen sein, meinte er lachend. Zum Schluss waren wir im Kellergewölbe des Hauses, das u.a. die Heimstatt für den Verein ist und die Geschichte als Ausstellung in verschiedenen Räumen zeigen wird, die am 8.9. zum Tag des offenen Denkmals fertig sein soll. Weil das Haus auch ein an Wochenenden geöffnetes Café im Saal hat, konnten wir die Kuchenköstlichkeiten von Cynthia Gerber genießen, die eine ausgesprochen herzliche, aufgeschlossene und und lustige Gastgeberin war. Durch Jenny Schulz, die in unserem Vorstand ist und im Sonnenburger Verein, war es möglich, die Extraführung mit Verköstigung zu organisieren. Wir waren sehr dankbar für diesen wunderschönen Nachmittag und werden immer gerne wiederkommen...

 
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