Als ich 1996 die Fotoausstellung von Zbigniew Sejwa "Spuren der einfachen Menschen" sah, empfand ich sie als eine geschlossene Einheit, als endgültigen Kunstausdruck, zugleich sah ich einen Zusammenhang mit einer früheren Exposition unter dem Titel "Bruchstücke des Gedächtnisses". In der letztgenannten wie auch in der jüngeren Ausstellung ist der Mensch Gegenstand der sich in den Fotos reflektierenden Anschauung. Wie in der früheren Ausstellung hat er ein weiteres Mal seine Anschauung in Bezug auf eine Sache in einem emotionalen, außerverbalen Kommentar versteckt.
Menschliche Schicksale sind Gegenstand der Handlung geworden, visuell wahrnehmbar gemacht durch schönes Fotografieren. Heute erleben wir die Eröffnung der Ausstellung "RELIQUIAR" in der Galerie im Schloß des Brandenburgisehen Freilichtmuseums Altranft, und ich stelle fest, Sejwa fügt wiederum die Komponenten seiner Ausstellung zu einem Kunstganzen. Und ich halte seine Ankündigung für wahrscheinlich, daß er die Ausstellung "RELIQUIAR" erstmal als die drifte und letzte Folge seines Vergessenheitszyklusses ansieht.
Was ist ein Reliquiar?
Dr. Gabriela Balcerzakowa

Herausgeber: Brandenburgisches FLM Altranft
Fotos: Zbigniew Sejwa
Gestaltung: Ilona Roscher