02.09.2006   

Gespannpflügen 2006

Autor: FLM Altranft - Horst Wiese, Ilona Roscher, Übersetzung Robert Piotrowski, Anna Maria Hähnel

Vom Wildpferd zum Hauspferd
Das zweite Gespannpflügen im Land Brandenburg, ausgerichtet vom Freilichtmuseum Altranft, bot den Besuchern ein Leistungspflügen und eine Pferdeschau zugleich. In der Abfolge eines reichhaltigen Programms gingen Pferde nicht nur vor dem Pflug, sondern auch vor einem Kartoffel-Schleuderradroder, vor Kutschen und Kremsern; in der Mehrzahl unter Sätteln auf einem großen Reitplatz. Es stellte die in der Region vorherrschenden Rassen sowie eine Vielzahl von Mischlingen zur Schau und ließ die gegenwärtigen Formen der Nutzung des Pferdes für die Besucher zu einem Erlebnis werden. So verschieden jedes einzelne Pferd im Vergleich zu jedem anderen auch war, eines haben alle gemeinsam: das Przewalskipferd als ihren Vorfahren. Es lebte in prähistorischer Zeit in den weiten Steppen und Wäldern Eurasiens. Es war ponygroß und stämmig, hatte einen zimtgrau bis bräunlichgrau gefärbten Körper mit aufrechtstehender Halsmähne, einen schwarzem Aalstrich, schwarzen Schwanz und schwarzgestiefelte Beine. Man unterscheidet drei räumlich voneinander getrennt lebende Unterarten. Zwei der drei Unterarten werden auch als Tarpane bezeichnet. Der Steppentarpan lebte in den Steppen und Waldsteppen Südrußlands, der Waldtarpan in den Wäldern Mittel-und Osteuropas. Die dritte Unterart, das östliche Steppenwildpferd, war im mongolischen Raum verbreitet....

Der Pflug im Wandel der Zeiten
Die Natur baut keine Maschinen, sie baute und baut auch keine Pflüge. Maschinen und Pflüge, wie alle anderen Arbeitsmittel, waren und sind Produkte der Arbeit des Menschen, der Hand-, vor allem aber der Kopfarbeit. Seinen prähistorischen Ursprung hat der Pflug in der Entwicklung des Menschen im Verlaufe der Jungsteinzeit, der "Zeit der polierten Steine". Sie begann im 8./7. Jahrtausend v. Christi. Die polierten Steine zeigen an, daß der Mensch sich mehr Zeit nahm für die Bearbeitung seiner Steinwerkzeuge. Er war auf dem Wege, seßhaft zu werden. Es entstanden gtößere dörfliche Siedlungsgemeinschaften mit mehrjährig bewohnten Häusern. Im Umfeld der Siedlungen wurden obere Bodenschichten aufgebrochen. um von Natur aus vorhandene Vegetation zu zerstören und statt deren die Saat für gewünschte Vegetation, für wild vorkommende Getreidegräser in den Boden zu bringen. Wildlebende, bisher nur gejagte Tiere wurden eingefangen, an die häusliche Nähe gewöhnt und gezähmt. Zunächst Schafe, Ziegen und Schweine, dann das Rind, später auch das wild lebende Pferd.
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