31.01.2013   

Die Entwicklung zum Jungjäger

Autor: Karl Heinz Schwoch

Ich nenne ihn Ernst-Rainer.
Sein Vater und sein Schwager waren bereits sehr aktive und leidenschaftliche Jäger. Ein Luftgewehr, ich glaube es war schon ein Seitenspanner, war vorhanden. Es wurde damit sehr treffsicher auf Scheiben geschossen. Auch der angehende Jungjäger übte damit.

Die Zuchtenten hatten einen eingezäunten Wasserbereich.

Das Zielen und Schießen auf Scheiben war zwar ein gutes Training aber es ersetzte schließlich nicht ein jagdliches Schießen, ein Jagderlebnis. Zu oft war er auf Ansitzjagden und Treibjagden dabei und er durfte aber selbst nicht schißen. So kam er auf den Gedanken, selbst Jagdbeute zu machen.
Es gab die LPG Bad Freienwalde. Sie hatte eine kleine aber feine Entenbrut und Aufzucht-Anlage. Die Anlage war im Deichhof am Landgraben, ortsüblich Kanal genannt, eingerichtet. Die Zuchtenten hatten einen eingezäunten Wasserbereich. Gelegentlich machten einige Enten einen Schwimmausflug auf den Kanal besonders in Richtung Altranft. So ein Tag war auch dieser. Am späten Nachmittag gegegneten sich der kleine Entenschwarm auf dem Kanal mit besagtem "Jungjäger". Siene Luftbüchse war geladen. Er zielte und traf als geübter Schütze eine Ente.

Es war nicht nur eine gewöhnliche Ente sondern ein teurer Zuchterpel. Seine Untat wurde von einem Mitarbeiter der Zuchtanlage gesehen. Ernst-Rainer versuchte gerade seine Jagdbeute aus dem Wasser zu fischen. Die Sache wurde als versuchter Diebstahl angezeigt und wurde als kleines Vergehen an die örtliche Schiedskommission weiter gereicht. Ernst-Rainer, damals 8klässler, erhielt eine strenge Ermahnung. Die Eltern wurden zum Ersatz des entstandenen Schadens aufgefordert. 180 Mark für einen neuen Zuchterpel mussten sie zahlen. Ein teurer Entenbraten.
Die Entenaufzuchtanlage gibt es schon lange nicht mehr. Ernst-Rainer machte mit 18 Jahren seine Jagderlaubnis und wurde ein geachteter und erfolgreicher richtiger Jäger. Heute ist er Pensionär, hat viel Zeit für sein Hobby. Er ist leidenschaftlicher Naturfreund. Die Wildhege und Wildpflege sieht er als seine Aufgabe, in dieser von einigen Zeitgenossen umstrittenen, der Natur dienenden, Tätigkeit.

 
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