07.10.2018  - 

14. Deutsch - Polnisches Erntedankfest in Altranft

Erntefestumzug 2015 - Letzter Wagen Erntefestumzug 2018 - Letzter Wagen

Das 14. Deutsch -polnische Erntedankfest im dritten Jahr der sogenannten "Transpormation" des Freilichtmuseums Altranft in das Oderbruchmuseum - Werkstatt für ländliche Kultur bietet Gelegenheit, von Außen eine Zwischenbilanz zu ziehen. Das Erntefest 2018 war für die Besucher wieder eine sehr erfolgreiche und interessante Veranstaltung, wie seit Jahren schon. Dem nicht nur an Äußerlichkeiten interessierten Besucher fällt allerdings auf, dass die Entwicklung stehen geblieben bzw. rückwärts gerichtet ist. Am ehrlichsten sind dabei immer Zahlen: im Letzten Jahr des Freilichtmuseums gab es beim Erntefestumzug 66 Bilder, 2016 aren es 49, 2017 noch 36 und 2018 schließlich zogen 29 Bilder an den Besuchern vorbei (siehe Fotos). Ähnlich sieht es bei den geschmückten Häusern in Altranft zum Erntefest aus, 2016 waren es 62, 2017 48, in diesem Jahr 31.

Spieleausstellung in der Ziegelscheune 2013 Ausstellung in der Ziegelscheune 2018

Besonders angepriesen wurde während des Gottesdienstes durch Kenneth Anders der Besuch der aktuellen Ausstellungen auf dem Berg-Schmidt-Hof. Hier gab es vor 2015 3 insbesondere für die ländliche Alltagskultur wichtige Ausstellungen, das mittelbäuerliche Wohnen um 1920 im Wohnhaus, in der Feldsteinscheune die Entwicklung der Getreideernte im Oderbruch, in der Ziegelscheune schließlich eine Spielelandschaft mit rund 50 verschiedenen historischen Spielen. Auch diese sehr gut angenommene deutsch-polnische Spielelandschaft ist verschwunden und wurde auch dem polnischen Partner nicht zur Weiternutzung angeboten. Heute ziert diese Ziegelscheune eine intellektuell überladene, für Kinder gänzlich ungeeignete Übersichtsdarstellung der landwirtschaftlichen Produktionszusammenhänge in der jetzigen Zeit. (siehe Fotos)

 
Blick in das Wohnhaus Berg-Schmidt-Hof 2015 Blick in das gleiche Wohnhaus 2018

Das Ausstellungsinterieur im Wohnhaus des Berg-Schmidthofes zeigte bis 2015 Küche, Speisekammer, Alltagsstube, Kinderkammer, Gute Stube, Schlafstube sowie Altenteilerstube. Die Räume waren mit zeittypischem Mobiliar eines mittelbäuerlichen Haushaltes, nach dem I. Weltkrieg vor der Elektrifizierung, eingerichtet. Heute ist die wertvolle Ausstellung zum Teil verschwunden, einige Möbel wurden achtlos an die Seite geschoben. In die Räumlichkeiten eingeordnet sind jetzt künstlerische Versuche, die mit der Alltagskultur im Oderland nicht viel zu tun haben. (siehe Fotos)

Zitat aus Facebook: "Wir haben uns die Räume im Schloß angeschaut und mußten weinen , uns fehlen die Worte zu so ein sinnloses Zeug, alle Zimmer sehen aus wie in einer Rumpelkammer, Charlotte würde sich im Grabe umdrehen wenn sie ihr Zimmer sehen könnte. Wir waren letztendlich noch Kaffee trinken und kamen uns vor als säßen wir in einer Bahnhofshalle. Wir sind unendlich traurig und möchten uns dazu nicht weiter äußern sonst käme es zur unschönen Auseinandersetzung, wir danken Ihnen für den schönen Artikel Herr Grützner." Petra Pomierski

 
Zurück zur Übersicht...